Norbert Jürgen Ratthofer
Allerdings muß festgestellt werden, daß der Autor
Norbert Jürgen Ratthofer, der in den letzten Jahren zahlreiche, meist in kleinerer
Auflage erschienene Publikationen mit teils unglaublichem Inhalt veröffentlichte, über
bestimmte Informationsquellen verfügt haben muß, die auf Insiderwissen beruhen. Sicher,
vieles von dem, was Ratthofer berichtet, klingt wie Science Fiction, wie eine moderne
Mischung aus okkultem und technischem Wissen, ist aufgrund des Fehlens entsprechender
Quellenangaben nicht nachvollziehbar oder hat für den nüchtern denkenden Menschen von
heute allenfalls den Wert einer nicht
beweisbaren Behauptung oder interessanten Geschichte. Ratthofer läßt zudem in seinen
Werken wissen, daß nicht alles, was er berichtet, auch wirklich stimmen muß. Das macht
die Angelegenheit schwierig. weshalb viele, die sich mit der von Ratthofer angesprochenen
Thematik näher beschäftigt haben, das Ganze als Sammelsurium von Fakten und Fiktionen
bezeichnet haben. Die Glaubwürdigkeit sei eher gering und vieles wohl nur erdacht.
Wir sehen das im Prinzip genauso, doch gelegentlich ist es möglich, einer von Ratthofer gemachten Anga
be nachzuspüren. So behauptet der Autor beispielsweise in seinem Werk Galaxisimperium Aldebaran
im Zusammenhang mit Ausführungen zu geheimen Molekular- und Atombombenplänen des Dritten
Reiches, daß die kritische Masse chemisch hundert Prozent reinen Urans-235 bei sage und
schreibe nur 58 Gramm liege, was zunächst absolut unglaubhaft erscheint, da dieser Wert
sämtlichen Angaben zur kritischen. Masse von Uran-235 in allen verfügbaren Fach- und
Lehrbüchern widerspricht, die ihrerseits wissen lassen, daß diese im Kilogrammbereich
liegt. Nachprüfungen haben aber ergeben, daß dieser Idealwert absoluter Reinheit korrekt,
wenn auch in der Praxis wahrscheinlich so nicht realisierbar ist. Angesichts des kuriosen
Umstandes, daß sich eine unglaubhafte Angabe nach entsprechenden Nachforschungen als wahr
herauskristallisiert, stellt sich die Frage: Woher kommt diese Information bei Ratthofer?
(Man muß dabei bedenken, daß auch von uns befragte Fachleute nicht sofort die Richtigkeit
des 58-Gramm-Wertes bestätigen oder wiederlegen konnten.) Hat Ratthofer wirklich, wie von
ihm behauptet, Zugang zu wissenden Zeugen gehabt? Unmöglich ist das nicht. Um aber nun
herauszufinden, ob die Angaben zu den Flugscheiben-Entwicklungen ebenso korrekt sind,
müßte man sehr tiefgehende Recherchen anstellen, die heute, nach mehr als sechs bzw.
sieben Jahrzehnten aufgrund des Todes der meisten Zeitzeugen, und angesichts der komplizierten
Dokumentenlage kaum mehr erfolgreich zu absolvieren sein werden — jedenfalls nicht in bezug auf
alle Projekte, die durch die Literatur geistern. Diese Einschränkung unsererseits ist nötig,
weil wir mittlerweile aufgrund des Kontaktes zu anderen Rechercheuren erfahren mußten, daß es
doch deutliche Belege für die Existenz von bisher unbekannten Rundflügel-Maschinen im Dritten
Reich gibt. Im Zusammenhang mit diesen Projekten tauchen seltsamerweise an einigen Standorten
beispielsweise auch die Namen Ortisch und von Sebot-tendorff auf, die ursprünglich aus den
eher mystisch erscheinenden Anfängen der Flugscheiben-Entwicklung stammen. Die Realisten
unter den Flugscheiben- und Technologie-Rechercheuren, also auch wir, gingen bisher davon
aus, daß diese Personen nichts anderes seien als die geistigen Initiatoren der Projekte,
die dann später mit der eigentlichen technischen Umsetzung nicht mehr viel zu tun hatten.
Doch genau das scheint ein großer Irrtum zu sein, ganz abgesehen davon, daß sich bisher
niemand die Mühe gemacht hat, bestimmte Informationen einer Nachprüfung zu unterziehen
und das Flugscheiben-Thema allumfassend aufzuarbeiten. Dabei verdient es die Thematik
durchaus, untersucht zu werden. So zeigt sich schon in den ersten Rechercheansätzen, daß
die geistigen Initiatoren im Laufe des Krieges mit den Praktikern zusammenarbeiteten (zu
denen z. B. auch Ingenieur Epp gehörte), was sich an einem uns bekannten Beispiel nachvollziehbar
dokumentieren läßt. Geschützt und finanziert wurden die entsprechenden Unternehmungen durch die SS,
die in dieser Sonderwaffenentwicklung (und nicht nur in dieser) möglicherweise einen langfristigen
taktischen bzw. gar strategischen Vorteil erblickte. Daß dem so war, darf nicht verwundern,
schließlich muß man berücksichtigen, daß der Reichsführer SS Heinrich Himmler ein ausgewiesener
Wunder-waffen-»Fetischist« war. Er träumte stets von der alles entscheidenden, unbezwingbaren und
damit seine Macht auf lange Sicht garantierenden »Waffe des Jüngsten Gerichts«!
Wie wir bereits informierten, hielten auch wir viele Angaben, die die »Vril«-Flugscheiben betrafen,
zunächst für obskur. Doch unabhängig von dem, was wir meinten und dachten, geschahen merkwürdige
Dinge, die nur dann einen Sinn ergeben, wenn man davon ausgeht, daß hinter diesem »Vril«-Projekt
doch mehr stecken könnte, als man gemeinhin glaubt. So erhielt einer der Autoren eines schönen
Tages Post, in der berichtet wurde, daß es einer am Thema interessierten Person gelungen sei,
Kontakt zu einem alten Herrn herzustellen, der als Pensionär in einem Seniorenheim lebe.
Früher sei dieser Mann Direktor in der Forschungsabteilung
E IV der SS gewesen, habe persönliche Kenntnis von den »Vril«-Ex-perimenten, habe die Scheiben
fliegen sehen und verfüge noch über Originalunterlagen aus jener Zeit. Es gebe nur ein Problem:
Der Sohn des Wissensträgers, der von all dem Kenntnis habe, sei Beamter im höheren Dienst und
habe panische Angst, mit solchen Dingen in Verbindung gebracht zu werden.
Seltsam war das, was sich danach ereignete. Die interessierte Person erhielt nach eigener
Auskunft Besuch von Vertretern zweier Dienste, die in ihr Haus eindrangen und sie einschüchterten.
Zudem wollten die Behördenvertreter wissen, wer der alte Herr sei und was er alles gesagt habe.
Doch damit war die Geschichte noch nicht zu Ende: Die so heimgesuchte Person verschwand
schließlich kurze Zeit später, ohne Spuren zu hinterlassen.
Wie man sieht, kann man bei Recherchen zu Dingen, die es offiziell gar nicht gibt, schnell
erhebliche Probleme bekommen. Unseres Erachtens deuten derartige Ereignisse selbst bei
vorsichtiger Interpretation darauf hin, daß es ein besonderes »Geheimnis« gibt.